Erwin Rüddel MdB

„Der DFB unterwegs nach Bullerbü?“

Erwin Rüddel befürchtet „Kurs Richtung Zweit- und Drittklassigkeit“

Berlin / Region. – „Es macht mich fassungslos, wenn ich sehe, mit welchen ‚Rezepten‘ der DFB offenbar die tiefe Krise des deutschen Fußballs bekämpfen will“, erklärt der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel. „Der Deutsche Fußball-Bund ist bekanntlich sehr stolz darauf, der größte Sport-Verband der Welt zu sein“, so der Parlamentarier. „Umso mehr könnte man erwarten, dass er jetzt eine energische Aufholjagd startet, um wenigstens wieder Anschluss an die Weltspitze zu finden. Aber weit gefehlt: Offenbar will sich der Verband gemütlich in seinem Elend einrichten“, fügte Rüddel hinzu.

Der Abgeordnete erinnerte daran, dass die vergangenen Jahre eine einmalige Pleite-Bilanz aufweisen: Die Nationalmannschaft scheiterte 2018 und 2022 bei den beiden letzten Weltmeisterschaften bereits kläglich in der Vorrunde. Die U21 ist kürzlich bei der Europameisterschaft als Letzter (!) der Vorrunde ausgeschieden, und für die Frauen-Nationalmannschaft war soeben bei der WM in Australien und Neuseeland ebenfalls nach der Vorrunde Schluss.

„Der deutsche Fußball liegt in Trümmern. Und was macht der DFB? Er schafft bei Kindern und Jugendlichen Schritt für Schritt den Wettbewerb samt Ergebnissen, Tabellen und Meisterschaften ab. In den bisherigen Bundesligen der U17 und U19 soll künftig auch niemand mehr absteigen – Motto offenbar: wir haben uns doch alle lieb! Nach eigenem Bekunden will der DFB den furchtbaren Leistungs- und Ergebnis-Druck reduzieren und stattdessen auf ‚individuelle Entwicklung und Förderung‘ setzen. Willkommen in Bullerbü“, merkt Rüddel dazu an.

Wenn den Kleinsten schon die Freude am Erfolg und am Sieg und der Umgang mit der Erfahrung von Niederlagen genommen werde, dürfe man sich nicht wundern, dass an der Spitze die Erfolge ausblieben und wir im Fußball bei internationalen Wettbewerben auch künftig überall vorzeitig rausflögen, gab der CDU-Politiker zu bedenken.

„Sieger-Mentalität ist im neuen, ‚woken‘ Deutschland offenbar unerwünscht. Nach der peinlichen und unerträglichen Politisierung des Fußballs in der jüngsten Vergangenheit und mit einem ehemaligen SPD-Funktionär an der Spitze des Verbands will der DFB jetzt wohl zielstrebig Kurs in Richtung Zweit- und Drittklassigkeit nehmen“, kritisiert Rüddel.

Und wenn man zusätzlich in den Blick nähme, dass künftig auch die Bundesjugendspiele als leistungsorientierte Wettkämpfe samt Urkunden abgeschafft werden sollen, dann, so der Bundestagsabgeordnete, „frage ich mich als Gesundheitspolitiker und als ein lebenslang aktiv Sporttreibender, der auch heute noch regelmäßig fürs Sportabzeichen antritt, allmählich wirklich, wo dieses Land eigentlich künftig hin will“.